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  • jensvajen

Montag, 17. April: Chania und ihre Geschichte

Aktualisiert: 6. Mai 2023


Chania hat eine sehr wechselvolle Geschichte. Nach den Römern erobern im 9.Jh. die Araber die Stadt. Ab dem 13. Jh. prägen die Venezianer die Stadt und 1645 übernehmen die Osmanen sie. 1897 nach zahlreichen Aufständen der Kreter gegen die osmanischen Besatzer greifen die europäischen Großmächte ein und ihre Truppen landen in Chania. Die Türken müssen Kreta verlassen und die Insel steht unter dem Protektorat der Großmächte. Es gibt zahlreiche Aufstände gegen das Protektorat und 1913 vereinigt sich Kreta mit Griechenland. 1941 wird Chania von deutschen Truppen bombardiert und viele historische Gebäude werden zerstört. Die Spuren sieht man heute noch. Die deutsche Besatzung Kretas dauert bis Mai 1945.


Wir wollten uns am Montag morgen ausgeruht und bei bestem Wetter das Evraiki-Viertel anschauen. Unter der Herrschaft der Venetier wurden die Juden gezwungen hier zu leben.

Dann kommt im Juni 1944 schon wieder die unselige deutsche Geschichte zum Tragen, denn die fast 300 dort lebenden Juden wurden interniert und sollten in Vernichtungslager in Mitteleuropa transportiert werden. Zusammen mit weiteren 600 Gefangenen wurden die Juden auf ein Schiff verladen, das sie nach Piräus bringen sollte. Das Frachtschiff wurde irrtümlich von einem britischen U-Boot torpediert und sank. Es gab keine Überlebenden.

Es gibt viele kleine enge Gassen. Natürlich nimmt der Tourismus diese schönen Gassen in Beschlag. Unzählige kleine Boutique-Hotels und viele Läden mit ganz hübschen oder auch weniger schönen, meist überteuerten Kleinigkeiten reihen sich aneinander.


Aber immer wieder gab es kleine historische Details zu sehen, die uns faszinierten.

Danach ruhten wir uns bei einem Eis und einem Kaffee aus, bevor wir das Folklore Museum besuchten, in dem die Lebens- und Arbeitsgewohnheiten um 1900 in einem alten Haus dargestellt wurden. Uns haben besonders die detailgetreuen Stickereien beeindruckt.

Danach gingen wir die Sifaka entlang, eine Straße an den Mauern des Kastells.

Auf der anderen Seite der Straße liegen etwas erhöht ein paar schöne Tavernen und Cafés.

Die Sifaka-Straße liegt am Rand des Splantzia-Viertels, dem ehemals türkischen Viertel. Am zentralen Platz dieses Viertels, der Platia 1821 findet man eine Seltenheit: die Kirche Agios Nikolaos mit einem Kirchturm und einem Minarett. Die Religionen der jeweiligen Herrscher haben die Kirchengebäude ihren eivenen Erfordernissen angepasst.

Ein paar schöne Cafés sind am Platia unter - im Sommer schattigen Platanen -, aber so viel Kaffee kann man gar nicht trinken bei den vielen schönen Gelegenheiten.

Unser nächstes Ziel, die Markthalle war leider in einem Totalumbau und es dürfte noch einige Zeit dauern, bis dort wieder Markttreiben möglich sein wird.

Danach gingen wir in den Stadtpark, ein ruhiger Platz mit Spielplätzen und einem Kaffeehaus und schönem Baumbestand.

Das reichte uns fürs erste. Wir brauchten eine Auszeit, kauften ein paar Lebensmittel und aßen im Hotel. Da das Wetter aber so schön war, trieb es uns wieder hinaus an den Strand in der Nähe des Hotels.

Im Wasser waren wir aber nicht.

Ich ging dann noch eine Runde laufen und wir wollten den Tag eigentlich beschließen, aber wir hatten am Nachmittag eine schöne Taverne gesehen und am Abend sollte es Live-Musik geben.

Also nichts wie hin. In einem malerischen Ruinenhaus ohne Dach spielten zwei Musiker auf Bouzouki und Gitarre griechische Lieder.

In der Taverne war auch der Film "Die zwei Gesichter des Januars" von Patricia Highsmith gedreht worden. Wie aßen eine Kleinigkeit und genossen die angenehme und stimmige Atmosphäre.

Dies war ein sehr ereignisreicher, aber auch anstrengender Tag. Mein Schrittzähler am Tagesende: 33334.

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