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  • jensvajen

Dienstag, 16. April 2024: Zu den Wassermühlen der Mili-Schlucht

Aktualisiert: 8. Mai

Heute morgen haben wir aus dem Hotel ausgecheckt und uns auf den Transfer nach Iraklio gemacht. Es ist bewölkt, etwa 23°, ziemlich diesig und es weht ein recht heftiger Südwind, der Scirocco.

Allerdings wollen wir nicht einfach zu unserer neuen Unterkunft fahren, sondern es war uns gestern eine nette Wanderung im Reiseführer begegnet, die nicht zu lang ist und gut in unsere Tagesplanung passt: die Mili-Schlucht oder das Tal der Mühlen. Es liegt ein paar Kilometer südöstlich von Rethymno.

Wir laufen die Schlucht hoch von Xiro Chorio.

Ein Bachlauf mit klarem Wasser kommt uns entgegen, den wir mehrmals überqueren müssen. manchmal auf Steinen oder über Brücken.

Das Plätschern des Baches begleitet uns auf unserem Weg, stellenweise hören wir das Quaken von Fröschen und der Gesang von bisher unbekannten Vögeln bereiten zusammen einen magischen beruhigen Klangteppich.

Diese grüne Oase soll eine besonders vielfältige Tier- und Pflanzenwelt aufweisen, uns ist heute persönlich nur das Waldbrettspiel begegnet.

Der Bach fließt durch kleine Wasserfälle und bildet kleine erfrischende Badegumpen.

Neben der Natur gibt es auf der ganzen Wanderung rechts und links lauter Ruinen von ehemals etwa 30 Mühlen, die sich die Natur Stück für Stück zurück erobert hat.

Die erste Aufzeichnung über diesen Landstrich findet sich 1643 – also zu der Zeit, als die Venezianer auf Kreta herrschten. Schon damals wurde hier Getreide aus dem Umland zu Mehl vermahlen. Es wurde genügend Mehl produziert, um die gesamte Region Rethymno damit zu versorgen.

Später wurden die etwa 30 Mühlen von muslimischen Kretern betrieben, die ihrem Handwerk bis 1922/23 nachgingen. Nach der osmanischen Herrschaft wurden dann fast alle Muslime von der Insel vertrieben und somit auch die vielen Müller. Das Tal der Mühlen war aber noch bis 1972 bewohnt, ehe die Menschen in das höher gelegene Dorf Mili umsiedelten. Die Mühlen und Wege verfielen.

Eine Mühle wurde zum Teil renoviert, funktioniert aber auch nicht mehr.

Vorbei an der Kirche Agia Paraskevi geht es weiter aufwärts

an hohen überhängenden Sandsteinfelsen vorbei, die manchmal auch abbrechen und in denen zahlreiche kleine und größere Höhlen zu erkennen sind.

Ganz oben gibt es eine Taverne.

Im Gespräch mit der Wirtin stellt sich heraus, dass ihr Vater noch Müller war und sie bis zum 11. Lebensjahr in der Mühle gelebt hat. Aber die zahlreichen Hochwasser des Baches machten das Leben schwierig. Die Mühlen wurden unrentabel und wurden verlassen. Nach dem guten Kaffee machen wir uns auf den Rückweg und fahren dann weiter zu unserem Hotel in Ammoudara kurz vor Iraklio.


Dort erwartet uns ein kleiner Schreck, denn unsere Buchung kann nicht gefunden werden. Ich zeige meine Buchungsmail vor und tatsächlich, ich habe mich im Monat vertan und vom 16. bis 20. Mai gebucht. Die Rezeptionistin sagt, sie sei eigentlich ausgebucht, aber nach einem Telefonat mit dem Manager gibt sie uns ein Zimmer. Es kann nur sein, dass wir noch mal das Zimmer wechseln müssen.


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